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Die pauschaldotierte Unterstützungskasse - das älteste System der betrieblichen Altersvorsorge

Die pauschaldotierte Unterstützungskasse - das älteste System der betrieblichen Altersvorsorge

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der pauschaldotierten Unterstützungskasse mit dem Ziel, die Chancen und Risiken dieses Durchführungsweges in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) darzustellen. Ist die pauschaldotierte Unterstützungskasse eine Win-Win Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer? Ist sie Segen oder Fluch?

Eine Begriffsbestimmung

Die pauschaldotierte Unterstützungskasse ist das älteste System der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland. Nachdem die Versicherungen den bAV-Markt für sich entdeckt haben, ist dieses alternative Konzepte in der bAV mehr und mehr in den Hintergrund geraten. Zu unrecht, wie ich meine. Die pauschaldotierte Unterstützungskasse ist vom Konzept her deutlich älter als 100 Jahre. Zur Zeit der Industrialisierung waren es vor allem die aufstrebenden Unternehmen, die diese Form der Altersvorsorge Ihren Mitarbeitern aufbauten. Heute haben viele der großen Konzerne wie RWE, Daimler, Siemens, Thyssen, VW, Stihl, Bosch usw. Ihre eigenen Unterstützungskassen.

Der Sinn der pauschaldotierten Unterstützungskasse besteht darin, die Altersvorsorgebeiträge für die Mitarbeiter Monat für Monat im Unternehmen aufzubauen. Das Unternehmen legt dazu eine “Kasse” bzw. ein Konto an, in welche die monatlichen Beiträge fließen - solange, bis die MitarbeiterIn in den Ruhestand eintritt und den Rentenanspruch ausgezahlt bekommt. Bis zum Renteneintritt bleibt das Guthaben also im Unternehmen und stellt grundsätzlich ein Liquiditätspolster dar. Darüber hinaus entstehen durch die Systematik der Unterstützungskasse in aller Regel deutliche steuerliche Entlastungen, welche das Unternehmen für sich nutzen kann. Die Unterstützungskasse ist grundsätzlich in der Anlage Ihres Vermögens “frei”, d. h. das Unternehmen kann das Vermögen gezielt im Unternehmen arbeiten lassen.

Die pauschaldotierte Unterstützungskasse bietet eine breite Anzahl an Möglichkeiten

Speziell für KMU´s kann die pauschaldotierte Unterstützungskasse ein hochflexibles und betriebswirtschaftlich sinnvolles Vergütungs- und Versorgungsinstrument sein. Hier ein Auszug der Möglichkeiten, falls eine Unterstützungskasse als Versorgungslösung implementiert wird:

- sofortige Senkung der Personalkosten
- sofortige Erhöhung der Liquidität
- Erhöhung des Eigenkapitals
- erhebliche Innenfinanzierung
- Nutzung von Steuervorteilen
- keine Haftung gem. § 1 Betriebsrentengesetz
- hochrentable bAV ohne Versicherungen
- in jedem Unternehmen einsetzbar
- starke Optimierung bisheriger bAV

Für die Mitarbeiter von KMU´s bedeutet dies eine hochrentable, kostenfreie und sehr flexible Altersvorsorge ohne jegliche Risiken. Für das Unternehmen steht der hohe betriebswirtschaftliche Nutzen und die maximale Sicherheit im Vordergrund.

Umsetzungen in der Praxis

Eine pauschaldotierte Unterstützungskasse wird in KMU´s in der Regel in Form einer “Gruppenunterstützungskasse” eingerichtet. D. h., das Unternehmen wird Mitglied in einer schon bestehenden Unterstützungskasse. Ein elementarer Aspekt bei der pauschaldotierten Unterstützungskasse ist die Sicherheit des Altersvorsorgeanspruchs der Mitarbeiter. Dieser Anspruch wird zu jeder Zeit durch den Pensions-Sicherungs-Verein e. V. (PSV) gewährleistet. Der PSV springt ein, sollte das Unternehmen insolvent werden. Daher sind die Arbeitnehmeransprüche immer gesichert! Die Anwartschaften der MitarbeiterInnen werden durch das Unternehmen verzinst. Da der Zins späterhin nur nach oben hin angepasst werden darf, sollte das Unternehmen diesen Zins in einer langfristig tragbaren Höhe anbieten. Jedenfalls sollte der Zins unter der allgemeinen Gewinnmarge des Unternehmens liegen. Darüber hinaus muss jedes Unternehmen entscheiden, ob es für die Anwartschaften eine Rentenauszahlung oder eine Kapitalauszahlung vornimmt. Ersteres bedeutet für das Unternehmen, dass die Rentenzahlung für die MitarbeiterIn lebenslang zu erfolgen hat. Dies stellt m. E. nach ein sehr schwer kalkulierbare Größe dar. Empfehlenswert ist daher die Kapitalauszahlung bei Renteneintritt, da hiermit die Verpflichtung des Unternehmens für die MitarbeiterIn endet.

Die pauschaldotierte Unterstützungskasse ist ein Gestaltungsinstrument. Da, wir vor schon dargestellt, die MitarbeiterInnen von allen Kosten dieser bAV-Lösung freizustellen sind, kann das Unternehmen das Versorgungswerk excellent zur Mitarbeitermotivation nutzen. Bspw. kann das Unternehmen den MitarbeiterInnen eine Arbeitgeberzulage zahlen, welche aufgrund der Systematik intern auf einem Konto im Unternehmen verbleibt. Hiermit können sogenannte “verdeckte Gehaltserhöhungen” vorgenommen werden, von denen das Unternehmen selbst einen deutlichen Nutzen hat. Alle Ausgaben für die pauschaldotierte Unterstützungskasse sind als Betriebsausgaben absetzbar (Arbeitgeberzulage, Kosten des Versorgungswerkes, der Zins, Dotierungen, PSV-Beitrag usw.). Diese Ausgaben senken die Steuer- und Gewerbesteuerlast des Unternehmens. Potential, welches das Unternehmen für Tilgungen, Cash-Flow-Erweiterung oder aber Investitionen verwenden kann. Durch die Systematik der pauschaldotierten Unterstützungskasse fließt Liquidität nur für die Kosten des Versorgungswerkes ab. Arbeitergeberzulagen und Dotierungen werden durch die Unterstützungskasse in Form eines Darlehens wieder an das Unternehmen zurück gereicht.

Fazit

Was ist die pauschaldotierte Unterstützungskasse nun? Fluch oder Segen? Risiko oder Chance? Nun, eine richtig und weitsichtig eingerichtete Unterstützungskasse ist sicherlich eine Chance für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Werden jedoch die Arbeitgeberzulagen und die Umwandlungsbeiträge der MitarbeiterInnen ausgegeben, da im Unternehmen keine Liquidität vorhanden ist, dann ist die pauschaldotierte Unterstützungskasse sicherlich eher Fluch als Segen. Desgleichen, wenn der Zins für die Anwartschaften zu hoch gewählt wurde, die Kosten für das Versorgungswerk unangemessen sind oder aber die Arbeitgeberzulage zu umfangreich bemessen wurde. Wer die pauschaldotierte Unterstützungskasse langfristig als “Bank im Unternehmen” verwenden möchte, der hat hiermit ein System mit hohem Potential. Wenn jedoch ein Unternehmen schwach in der Liquidität ist und keine Gewinne realisiert, dann sollte wohl er das versicherungsbasierte System der bAV genutzt werden.

Für die Berechnung des Potentials in Ihrem Unternehmen stehe ich sehr gerne zur Verfügung!


18 05, 17